Du sitzt im Flugzeug zu dem Ziel deiner Träume. Du schaust auf die Startbahn und siehst das Flugzeug schon abheben. Mit halbem Ohr hörst du noch die Sicherheitshinweise des Flugpersonals.
Erinnerst du dich, was sie sagen?
Es ist sehr wichtig, dass du die Sauerstoffmaske immer zuerst selber aufsetzt, bevor du Kindern und anderen hilfst!
Denn, wenn du zuerst deinem Kind hilfst, ist die Luft danach vielleicht so dünn dass du dir und anderen überhaupt nicht mehr helfen kannst. Und deinem Kind ist damit natürlich gar nicht geholfen, wenn du keine Kraft mehr hast.
Mit diesem unkonventionellen Vergleich kommt mein Appell: Trainiere bereits in deiner Schwangerschaft darauf zu achten, was DU brauchst. Denn, wenn du genug Kraft (Sauerstoff) hast, dann kannst du für dein Kind besser und stressfreier da sein.
Die Schwangerschaft ist eine Zeit der Veränderung. Auf einmal spürst du an deinem eigenen Körper auch die Bedürfnisse eines anderen Wesens. Das fühlt sich vielleicht an wie fremdgesteuert. Du bist hungriger, müder und dein Körper schmerzt an neuen Stellen.
Doch die Schwangerschaft ist nur der Sprint bis zur Geburt. Was danach beginnt ist ein Marathon. Du bist dann für immer Mama und je früher du dich darauf fokussierst mit deinen Kräften hauszuhalten, desto besser wirst du den Marathon durchhalten.
Deswegen nutze schon die Zeit der Veränderung und Schwangerschaft um besonders gut zu dir zu sein und dich zu schulen auf deine Bedürfnisse zu hören. Je mehr du bei dir bist, desto mehr Kraft wirst du auch für andere haben. Klar, leichter gesagt als getan. Deswegen hier konkrete Tipps wie du dich auf den wunderschönen und super anstrengenden Marathon "Mama" vorbereiten kannst.
Das anfangs beschriebene „Prinzip Sauerstoff“ ist nichts anderes, als das „Prinzip Selbstfürsorge“. Es geht darum für dich zu sorgen, damit du dann im Umkehrschluss für andere sorgen kannst. Das Wichtige dabei ist, dass die Selbstfürsorge vorne steht. Denn wenn du dich zuerst um andere kümmerst und denkst, "irgendwann werde ich mich schon um mich kümmern", wird das immer hinten runter fallen, bis du verlernst auf dich zu achten.
Es geht um deine mentale und körperliche Gesundheit. Um ein Innehalten und den Blick auf deine Gedanken, Vorstellungen und Bedürfnisse zu richten. "Was brauche ich gerade, damit mein Marathon danach mit Power weitergehen kann?"
1. Gib dich nicht auf
Was soll das heißen, dich nicht aufzugeben? Es bedeutet, dass du mindestens einmal am Tag ganz bewusst innehältst und auf deine Bedürfnisse schaust. Denn wenn du das nicht bewusst tust, vergisst du es vielleicht im Trubel. Dazu zählt, aktiv deine Grundbedürfnisse (wie Essen, Schlafen, Atmen) im Blick zu halten und zu regulieren.
2. Höre auf deinen Körper
Körperliche Bewegung ist die einfachste Art seinen Körper zu spüren. Du wirst dich mit Kind wahrscheinlich viel bewegen. Aber die Bewegungen sind oft einseitig und unbequem. Deshalb nimm dir Auszeiten, und die können auch sehr kurz sein. So kannst du deine Haltung verbessern und gleichzeitig schulst du die Wahrnehmung deiner Bedürfnisse.
3. Mache Pausen
Die Sache mit den Pausen ist die: Wenn wir sie nicht bewusst einplanen, werden wir sie wahrscheinlich nicht machen. Dabei ist klar, auch ganz kurze Pausen geben ganz viel Kraft. Ob eine kurze Meditation, einmal um den Block gehen, eine heiße Dusche. Egal, was dir gut tut, Hauptsache du planst dir diese kleinen Ereignisse fest ein. Sie werden dir sofort Kraft geben und dich ausgeglichener machen.
4. Achte auf deine mentale Gesundheit
Beim Marathon ist es meist gar nicht die Muskelkraft oder die Ausdauer, sondern eher der Kopf, der die meisten Probleme macht. Mentale Stärke macht uns stressresistenter und gelassener. Zwei Dinge sind es die auf ständigem Kriegsfuß mit unserer mentalen Stärke stehen: Der eigene Kritiker und der eigene Perfektionist.
Der Kritiker und der Perfektionist sind große Energieräuber. Sie bringen uns ins Ungleichgewicht und machen unseren Fokus unscharf. Deswegen trainiere dich zu fokussieren, Dinge zu priorisieren und vor allem akzeptiere auch mal Fehler zu machen.
Wenn du es schaffst, liebevoller mit dir selbst zu sprechen und auch mal zuzulassen, dass etwas nur so halb gut ist, dann wird vieles sofort leichter und du kannst deine Energie für die Dinge voll einsetzen, die dir wirklich wichtig sind.
5. Hole dir Hilfe
Eng verbunden mit dem eigenen Kritiker ist die Sache mit der Unterstützung. Verabschiede dich am besten direkt in der Schwangerschaft von der Idee, du könntest alles alleine machen. Hilfe zu bekommen und anzunehmen, ist keine Schwäche. Du bestimmst, bei was du Hilfe brauchst und was dir wichtig ist alleine zu machen.
Bei all diesen Tipps für deine Selbstfürsorge geht es um kleine Maßnahmen, die dir im Alltag Energie geben. Schon in der Schwangerschaft wirst du bemerken, dass das Baby in deinem Bauch viel von deiner Energie in Anspruch nimmt. Und so ist es auch mit allen Dingen, die du für das Baby später tun wirst. Natürlich ist es auch schön und gibt auch Energie sich zu kümmern. Aber wichtig ist eben, dass es sich die Waage hält. Achte bewusst darauf, dass du genügend Energie bekommst. Wie - das ist ganz dir und deinen Bedürfnissen überlassen. Wenn keiner dieser Tipps für dich was ist, dann sind es bei dir vielleicht andere Dinge. Aber achte darauf, dass du genug Energie bekommst!
Und nein, das ist nicht egoistisch sondern schlicht notwendig, weil die Rechnung mit der Energie sonst nicht aufgeht.
Fang klein an und übe schon in der Schwangerschaft, was Punkte sind die du etablieren kannst um wirklich routinemäßig Raum für dich und deine Bedürfnisse zu schaffen. Bist du bereit etwas für dich zu tun?
Hier gibt es mehr Infos zu Shiatsu Massagen in der Schwangerschaft.