Vertrauen haben

Du bist gerade vor einer Kinderwunschbehandlung, mitten drinnen oder auf dem Weg Abschied zu nehmen von deinem Kinderwunsch? Dann kennst du sicher diesen Gedanken dass du deinem Körper vertrauen solltest.

"Vertraue deinem Körper" ist so leicht gesagt, aber wie soll das bitte gehen, wenn jeden Monat dieses Vertrauen komplett auf den Kopf gestellt wird? Wenn das was du dachtest zu fühlen nicht stimmt. Wenn du nur Schmerzen fühlst, wenn dein Körper nicht tut, was er tun soll?

Es ist ein langer Prozess deinem Körper wieder zu vertrauen. Jede Enttäuschung ist ein kleines Trauma. Und das zu bewältigen ist nicht leicht.

Auf deinen Körper hören

Ich denke, es geht erstmal gar nicht um dieses große Wort „Vertrauen“. Es ist viel wichtiger sich ganz langsam heranzutasten und wieder zu lernen hinzuhören. Hineinhören in deinen Körper, in das Gefühl für deinen Körper.

Denn dieses Hinhören ist nach einer langen Zeit, die geprägt war von Aushalten und Durchhalten, schwer genug.

4 Tipps, wie du üben kannst auf deinen Körper zu hören

Mit diesen vier kleinen Übungen möchte ich dich unterstützen ein gutes Gefühl für deinen Körper zu bekommen. Es können ganz kleine Momente sein, kleine „Inseln“ mit denen du aus dem Kopf raus kommst und in deinen Körper und dein Gefühl einchecken kannst.

1.    Atmen hilft immer

Bewusst zu atmen, auch nur für einen kurzen Moment, holt mich IMMER aus meinem Gedankenkarussel raus. Es muss keine besondere Technik sein. Denn allein der Fokus auf das Ein- und Ausatmen (auf Brustkorb und Bauch) bringt dich in den Moment in dem du gerade bist. Und das rhythmische Atmen hat zudem etwas sehr Beruhigendes. Du hast dieses Tool immer dabei und kannst es immer einsetzen (z.B. im Wartezimmer oder in der U-Bahn…).

2.    Pausen machen und Energie tanken

Ich merke, dass ich Pausen bewusst einplanen muss, sonst mache ich sie entweder gar nicht, oder ich mache etwas, was mir am Ende keine Energie gegeben hat. Überlege dir also ganz bewusst, was die kleinen Dinge sind, die DIR Energie geben und plane sie in deinen Tag/Woche ein. Das kann ein Spaziergang sein, ein Tee oder Ordnung schaffen, eben was du brauchst um den Kopf kurz freizukriegen. Ein kurzer Stopp, den du mit etwas Schönem füllst, der das Leben lebenswert macht.

3.    Die Wahrnehmung des Körpers schulen

Mit dem sogenannten Bodyscan kannst du trainieren deinen Körper wahrzunehmen. Und das funktioniert so: Du legst dich einfach auf den Boden und schließt die Augen. Dann beginnst du mit deinen Gedanken bei den Fußspitzen und arbeitest dich in Gedanken Schritt für Schritt den Körper hinauf bis in den Kopf. Du nimmst dabei einfach nur wahr, wie sich die Körperteile anfühlen. Wie fühlt sich beispielsweise der Bauch an, der Brustbereich, die Finger. Fällt dir etwas besonderes auf, nimmst du es einfach wahr: "Ah, meine Schultern sind also verspannt"…

Du wirst erstaunt sein, wie viel sich im Körper allein durch die Wahrnehmung ändern kann.

4.    Auf deinen Körper hören

Während der Kinderwunschbehandlung ist es völlig normal den Zugang zu seinem Körper aus den Augen zu verlieren. Der Körper ist immer und nie Thema.

Ich empfehle bei deinen Grundbedürfnissen anzufangen, weil die am einfachsten wahrzunehmen sind. Wann hast du Hunger, bist müde oder brauchst Bewegung? Und gibst du deinem Körper genug von dem was er anscheinend braucht?

Ich habe so gelernt meinen Körper wertzuschätzen und zu sehen, was er alles leistet. UND ich habe ein Mitgefühl für mich selbst entwickelt. Dadurch erlaube ich mir Pausen zu machen und gut zu mir zu sein.

Glaube an dich!

Das Vertrauen in deinen Körper kann wieder aufgebaut werden, auch wenn es Zeit braucht. Diese vier Schritte helfen dir, dich wieder mit deinem Körper zu verbinden, ihm zuzuhören und auf seine Bedürfnisse einzugehen. Jeder kleine Schritt ist ein Schritt in Richtung Selbstvertrauen und Selbstfürsorge.

Glaube an dich und deinen Körper, denn er ist stärker, als du denkst.